Wenn du deine eigenen Produkte verkaufen willst gibt es mehrere Möglichkeiten:
- einen eigenen Laden aufmachen
- die Ware zum Verkauf in Boutiquen anbieten
- über einen eigenen Webshop vertreiben
- über einen Online-Marktplatz verkaufen oder
- auf einen Markt gehen
Sicher gibt es auch noch andere Möglichkeiten zum Vertrieb.
Eigener Laden
Einen eigenen Laden aufzumachen bedeutet in jedem Fall eine größere Investition. Wenn du nicht gerade das Glück hast, ein eigenes Haus zu besitzen und deshalb dort Räume nutzen kannst. Wobei immer auch die Lage des Hauses zu berücksichtigen ist. Ein Häuschen im Wald wird kaum Laufkundschaft haben. Günstig ist natürlich, wenn du sowieso schon einen Laden hast oder eine Freundin Ware von dir mit ins Sortiment nimmt.
Aber in den meisten Fällen wirst du einen Laden mieten müssen. Das bedeutet, dass du immer feste Kosten hast. Solche Mietverträge kann du oft nicht kurzfristig kündigen. Dann benötigst du eine Ladenausstattung und musst selbst vor Ort sein und kannst in dieser Zeit keine Ware herstellen. Daher kann es sein, dass du Handelsware zukaufen musst.
Es gibt auch viele Vorteile. Es ist warm und trocken. Also das Wetter kann dir egal sein. Die Ware muss nicht ständig aus- und eingepackt werden. Du hast ausreichend Platz um alles schön und in Ruhe zu dekorieren. Die Kunden können sich ungestört umsehen und du bist am nächsten Tag auch noch da, wenn jemand doch noch etwas kaufen möchte. Hast du dir einen Namen gemacht, entwickelt sich im besten Fall eine gute Stammkundschaft.
Für den Verkauf von handgefertigten Produkten in kleinen Mengen aber eher nicht die richtige Variante. Die Ware entwerfen, selber herstellen, verpacken, etikettieren und den ganzen Tag im Laden sein, dürfte am Ende schwierig sein.
Ware über Boutiquen verkaufen
Das ist eine gute Lösung. Hast du gute Kontakte oder wohnst du in einer Urlaubsregion? Dann kannst du auch in Boutiquen nachfragen, ob diese deine Produkte anbieten und verkaufen würden.
Wenn du regional typische Produkte herstellen kannst und diese gut verkäuflich sind, kannst du damit Erfolg haben. Du hast ein geringes Risiko und monatlich keine festen Kosten.
Vorteilhaft ist, wenn du einen Katalog mit deinen Produkten hast. Möglicherweise musst du jedoch sehr viele gleiche Teile und gleiche Teile in verschiedenen Größen herstellen. Davon bin ich selbst nicht der große Fan. Weiterhin muss alles von gleich guter Qualität sein.
Webshop oder Online-Marktplatz
Einen Webshop oder Online-Marktplatz halte ich persönlich schon für die professionelle Variante. Da die bestellte Ware dann auch jederzeit verfügbar und hohen Anforderungen genügen muss.
Vielleicht versuche ich es irgendwann einmal. Dann berichte ich dir davon.
Allerdings gibt es natürlich auch Portale, auf denen du zum Beispiel selbst Genähtes verkaufen kannst. Die Konkurrenz ist hier allerdings auch groß.
Auf einen Markt gehen
Warum solltest du auf Märkte gehen? Ich mag vor allem die Atmosphäre. Märkte haben ihr eigenes Feeling. Du kommst direkt in Kontakt mit deinen Kunden und erhälst ein Feedback für deine Ware. Oft wirst du auch zu neuen Produkten inspiriert. Schon manche Idee habe ich von einem Markt mitgenommen. Du lernst viele Leute kennen, kommst mit Kunden und anderen Händlern ins Gespräch.
Weiterhin ist es heute etwas Besonderes, denjenigen zu treffen, der das Produkt hergestellt hat. Für viele Kunden ist das ein positives Erlebnis. Es ist nicht nur „Handarbeit“. Es ist deine Handarbeit. Du verkaufst deine Kreativität und deine Liebe, die in dem Produkt steckt.
Angenehm ist auch die Gemeinschaft mit den anderen Händlern. Ich freue mich, wenn ich auf einem Markt einen bekannten Händler wiedertreffe. Du teilst mit den anderen Händlern gute und schlechte Tage und ihr könnt euch auch mal helfen.
Es gibt natürlich auch Nachteile. Das Wetter spielt immer eine Rolle. Es kann zu heiß sein, kalt oder es regnet die ganze Zeit. Immer muss alles ein- und ausgepackt werden. Es gibt deutlich weniger Platz zum präsentieren der Ware als in einem Laden. Lagern musst du die Ware in der Regel zu Hause. Außerdem benötigst du ein Auto, welches groß genug ist.
Aber du kannst mit einem kleinen Sortiment und wenig Aufwand probieren, wie sich das „Verkaufen“ anfühlt. Dann kannst du dir die Markttermine selbst aussuchen. Das hat den Vorteil, dass du einen weiteren Job, Familie und die Vorbereitungen für deine Märkte gut vereinbaren kannst.
Mir gefällt die Freiheit mein Sortiment frei bestimmen zu können. Da es keine Bestellungen gibt, bist du völlig frei darin was, welche Menge und welches Design du herstellst. Wird irgendwas nicht rechtzeitig fertig, ist es meist auch nicht so schlimm.
Eine Freundin hat mal zu mir gesagt, dass sie einen Markt vor allem auch als Werbung sieht. Auf dem Markt können sich die Kunden deine Produkte selbst ansehen und anfassen. Sie können dich, als Macher des Produkts, selbst erleben. Vielleicht ist eine Boutiquebesitzerin auf dem Markt und möchte Produkte von dir in ihr Sortiment aufnehmen. Oder Marktveranstalter gehen über den Markt und sprechen Händler mit ansprechendem Angebot an und bieten dir andere Märkte an.
Sofern du auf bestimmten Märkten immer wieder mitmachst, wirst du auch immer bekannter. Die Leute kennen dein Sortiment und kommen im besten Fall gezielt um bei dir einzukaufen.
Ein Markt ist die ursprüngliche Art zu Kaufen und Verkaufen. Probiere aus, was dir am meisten liegt.
Das ist sehr interessant. Man merkt, dass du eine begeisterte Marktfrau bist.
Bestimmt braucht man aber – egal ob Laden, Online-Shop oder eben Markt – so etwas wie eine Gewerbeerlaubnis. Brauche ich immer dieselbe, damit ich eventuell switchen könnte?
Hallo Bea,
dazu kommt demnächst ein Beitrag von mir. ?