Welche Ausstattung benötigst du für deinen Marktstand?

Wenn du dich mit einem Marktstand selbstständig machen möchtest oder nur hin und wieder auf einem Markt verkaufen möchtest, musst du dich fragen, welche Ausstattung benötigst du für deinen Marktstand?

historischer Marktstand, Ausstattung Marktstand
Markt im September 2019 auf Burg Rabenstein

Ausstattung Marktstand Überlegungen vorab

Bevor du in eine umfangreiche Ausstattung investierst, lohnt es sich zu schauen:

  • Was hast du schon zu Hause, was verwendet werden kann?
  • Was kannst du dir leihen?
  • Was kannst du davon auch ohne Markt verwenden?

Zum Anfang habe ich mir für meinen Marktstand kaum etwas gekauft und viele vorhandene Dinge verwendet. Das spart nicht nur Geld, sondern es schont auch die Umwelt. Bügel hat jeder zu Hause. Später kannst du dir immer noch einheitliche und passende Bügel kaufen. Eventuell sind andere Aufhängemöglichkeiten übrig geblieben, wie eine kleine Wäschespinne mit Wäscheklammern oder ein Ring mit Haken für Handtücher. Als Tuch für den Marktstand reicht auch erst einmal eine Tischdecke.

Willst du einen Stand mieten oder mit deinem eigenen Stand arbeiten? Ich mache beides. Nicht immer kann ich mit meinem eigenen Stand mitmachen. Dein eigener Stand hat durchaus Vorteile, da du diesen gut kennst und weißt, wie du ihn ausstattest und oft sparst du Standgebühren. Der Nachteil ist natürlich, dass ein höherer Aufwand für den Auf- und Abbau entsteht.

Welche Dinge sind notwendig und praktisch für die Ausstattung deines Marktstandes?

Folgende Ausstattung für den Marktstand ist notwendig oder praktisch. Am Ende stelle ich dir noch eine Liste zum Download zur Verfügung.

  • eigener Marktstand, wenn du keinen Stand gemietet hast. Einfach aufzubauen und recht günstig in der Anschaffung sind Faltpavillions. Es gibt sie in mehreren Farben und Größen. Ich habe eine Faltpavillion* in der Größe von 3 x 3 m mit einem Aluminiumgestell. Achte darauf, dass dein Marktstand wasserfest ist. Nichts ist ärgerlicher, als nasse Ware. Ein Nachteil ist, dass du immer eine zweite Person zum Auf- und Abbau benötigst. Natürlich kannst du dir auch selbst einen Marktstand bauen. Hast du einen Garten, ist der Pavillion auch dort noch verwendbar.
  • Standsicherung, diese benötigst du auf jeden Fall. Der Stand muss entweder mit Gewichten oder mit Seilen gegen Wind geschützt werden. Schon geringe Winde können sonst den Stand in Bewegung bringen. Ich bevorzuge Gewichte als Standsicherung*, die die Stangen des Pavillions beschweren. Nicht überall kann man Seile oder Heringe befestigen.
  • zusätzliche Seitenwände als Regenschutz oder zum Verschließen des Pavillions. Ich habe mir später zwei zusätzliche Wände gekauft, weil der Pavillion handelsüblich oft nur zwei Seitenwände* hat. Ich habe mir zwei zusätzliche Seitenwände mit Fenster* gekauft. Es gibt auch Seitenwände ohne Fenster*. Du brauchst diese, wenn das Wetter richtig miserabel ist oder du einen mehrtägigen Markt machst und deinen Stand verschließen musst. Mit dieser Anschaffung kannst du warten.
  • Klapptische*. Für den Faltpavillion und für die meisten Märkte sind drei Tische von je einem Meter ausreichend. Diese Klapptische aus Aluminium* sind in der Regel miteinander zu verbinden und dadurch recht stabil aber wiederum leicht und gut zu verstauen. Die Tische lassen sich auch gut auf privaten Feiern verwenden.
  • Tischtuch. Achte darauf, dass das Tuch breit genug ist, damit es vorn am Stand fast bis auf den Boden reicht. Stellst du die Tische nicht in einer Reihe auf, benötigst du mehrere Tücher. Viele benutzen Pannesamt, da dieser nicht knittert, schnell trocknet und nicht umgenäht werden muss, da er nicht ausfranst. Ich habe mir mehrere Tücher aus Baumwolle genäht und mit meiner Lilie bemalt.
  • Stuhl/Stühle. Zwar solltest du hinter deinem Stand nicht sitzen, außer du arbeitest an etwas. Aber ein Markttag kann lang werden und wenn mal nichts los ist, kannst du dich ausruhen. Als zusätzliche Ablage für deine eigenen Dinge und als Sitzplatz für die Kinder ist er auch gut zu gebrauchen. Fahre ich auf historische Märkte nehme ich einen Holzklappstuhl und ein Schaffell mit. Sonst darf es auch einmal ein leichterer Plastikklappstuhl sein. Die Stühle befinden sich ohnehin in unserem Hausstand und mussten nicht angeschafft werden.
  • Warenpräsentation. Die Warenpräsentation ist natürlich abhängig von deinem Sortiment. Verkaufst du Kleidung benötigst du Bügel, eventuell eine Schneiderpuppe, Styroporköpfe* und ähnliches. Wichtig ist dann auch ein Kleiderständer, da nicht alles am Pavillion aufgehangen werden kann. Günstig ist es den Tisch in mehreren Ebenen zu gestalten. Das schafft Spannung und bringt mehr Produkte ins Sichtfeld. Ich benutze dafür meine Kisten oder alte Schubfächer, die ich auch für den Transport nutze. Für die Schmuckpräsentation habe ich mir selbst aus einem alten Fensterrahmen Aufhängungen gebastelt.
  • Riemen, Bänder und Ketten. Es ist sehr praktisch mehrere lange Bänder oder Ketten mitzunehmen, die auch stabil genug sind, um etwas daran aufzuhängen. So kann an der Rückwand oder diagonal ein Band gespannt werden, um Ware zu präsentieren. Dann sind kürzere Bänder wichtig um Dinge zu befestigen oder aufzuhängen. Günstig ist, wenn die Bänder nicht geknotet werden müssen. Also Schnappverschlüsse oder Ringe für ein schnelles Schließen des Bandes haben.
  • Wäscheklammern können alle möglichen kleinen Probleme lösen. Deine Tischdecke hoch- oder zusammenhalten, Ware mit Preisschildern kennzeichnen oder deine Produkte drapieren. Ich bevorzuge Holzklammern. Aber das ist Geschmackssache.
  • Schnur und Schere
  • Preisschilder/Aufkleber und Kärtchen zur Warenkennzeichnung ggf. als Ersatz
  • Visitenkarten, sie werden gern mitgenommen. Vielleicht möchte dich ein/e Kunde/Kundin wiederfinden oder etwas bestellen.
  • Stifte
  • Sofern du Kartenzahlung anbieten möchtest deinen Sumup oder ein anderes Kartenlesegerät
  • Klebeband
  • Ladegeräte, mir ist es schon auf dem Weihnachtsmarkt so gegangen, dass in der Kälte ganz schnell der Akku vom Handy leer war. Ich brauche das Handy für die Kartenzahlung und um meine Kinder zu erreichen.
  • Beleuchtung für deinen Pavillion. Das ist nur notwendig, wenn es während der Öffnungszeit dunkel wird. Ich habe mir dafür einfache Strahler* für ca. 11,00 € das Stück zum Anklemmen gekauft. Mit einer LED-Glühlampe ausgestattet geben vier Stück ausreichend Licht.
  • Genügend Verteiler und Verlängerungen. Oft ist der Stromanschluss nicht genau an deinem Verkaufsstand. Diese suche ich mir vor dem Markt im Haus zusammen. So werden diese auch sonst genutzt. Das geht natürlich nur, wenn du nicht täglich oder wöchentlich auf Märkten bist. Praktisch kann eine richtig lange Verlängerung sein, wenn der Stromanschluss nicht in der Nähe deines Zeltes ist.
  • Getränke. Ich bevorzuge Wasser oder Tee und nehme immer eigene Becher mit.
  • Lunchpaket. Hast du keine Zeit oder bist allein und kannst den Stand nicht verlassen. Dann ist es gut, wenn du etwas zu essen dabei hast.
  • Umkleide. Optional ist eine Möglichkeit zum Umziehen. Dafür kannst Du leichte Stangen und Vorhänge für die Seitenwände nehmen. Denke auch an eine Matte für den Boden.
  • Bügel, Aufhängemöglichkeiten
  • Kleiderständer
  • Schneiderpuppe*
  • Spiegel, eventuell findest du einen schönen Spiegel auf dem Flohmarkt.
  • Haken (sogenannte Fleischerhaken). Sie sollten so groß sein, dass sie über die Stangen deines Pavillions passen. Sie sind unheimlich praktisch um schnell etwas aufzuhängen
  • Werbeschilder oder Aufsteller. Ich habe mir meine Schilder und meine Fahne selbst hergestellt. Die Fahne habe ich genäht und bemalt. Die Schilder wurden mit Kreidefarbe gestrichen und dann beschriftet
  • Sehr wichtig ist natürlich deine Geldbörse mit genügend Wechselgeld.
  • Wirklich toll ist, wenn du eine/einen Freundin/Freund hast die/der dich begleitet

Woran solltest du sonst noch denken?

Ansonsten würde ich auf jeden Fall empfehlen, jeden Umsatz mit der Art der Ware und dem Preis zu notieren. Du kann natürlich auch mit dem Anfangs- und Endbestand der Kasse den Umsatz ermitteln. Ich habe aber festgestellt, dass du schon die Übersicht über die verkauften Artikel verlieren kannst, wenn richtig etwas los ist. Es ist für dich auch wichtig, zu wissen, welche Ware gut verkauft wurde. Manchmal kann ich mich später auch nicht an einen spontan vereinbarten Preis erinnern.

Je nachdem, was du verkaufen möchtest, benötigst du nicht alles oder andere Dinge. Verkaufst du Lebensmittel, ist zum Teil ganz anderes Equipment erforderlich. Vor allem, wenn Ware zum Kosten angeboten werden soll. Wichtig ist dann auch eine Belehrung vom Gesundheitsamt über den Umgang mit Lebensmitteln.

Ich habe festgestellt, dass es wichtig ist, die Ware so zu verpacken, dass nicht so ein hoher Aufwand beim Auf- und Abbau entsteht. Willst du etwas in einer Kiste oder in einem Korb präsentieren, dann transportiere es am Besten schon so. Manche brauchen nur ihre Vitrinen aufklappen und sind fertig. Mein Auto ist leider zu klein, um Kleiderständer zu transportieren.

In meinem Artikel habe ich dir die Produkte verlinkt, die ich selbst habe und mit denen ich zufrieden bin.

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*Werbelink, wenn du diesen Link klickst und anschließend etwas kaufst, erhalte ich eine geringe Provision für die Finanzierung meiner Website. Der Preis des Produktes verändert sich für dich nicht. Weitere Informationen findest du hier.

Marktstand oder Laden? Wie verkaufe ich meine Ware?

Wenn du deine eigenen Produkte verkaufen willst gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • einen eigenen Laden aufmachen
  • die Ware zum Verkauf in Boutiquen anbieten
  • über einen eigenen Webshop vertreiben
  • über einen Online-Marktplatz verkaufen oder
  • auf einen Markt gehen

Sicher gibt es auch noch andere Möglichkeiten zum Vertrieb.

Eigener Laden

Einen eigenen Laden aufzumachen bedeutet in jedem Fall eine größere Investition. Wenn du nicht gerade das Glück hast, ein eigenes Haus zu besitzen und deshalb dort Räume nutzen kannst. Wobei immer auch die Lage des Hauses zu berücksichtigen ist. Ein Häuschen im Wald wird kaum Laufkundschaft haben. Günstig ist natürlich, wenn du sowieso schon einen Laden hast oder eine Freundin Ware von dir mit ins Sortiment nimmt.

Aber in den meisten Fällen wirst du einen Laden mieten müssen. Das bedeutet, dass du immer feste Kosten hast. Solche Mietverträge kann du oft nicht kurzfristig kündigen. Dann benötigst du eine Ladenausstattung und musst selbst vor Ort sein und kannst in dieser Zeit keine Ware herstellen. Daher kann es sein, dass du Handelsware zukaufen musst.

Es gibt auch viele Vorteile. Es ist warm und trocken. Also das Wetter kann dir egal sein. Die Ware muss nicht ständig aus- und eingepackt werden. Du hast ausreichend Platz um alles schön und in Ruhe zu dekorieren. Die Kunden können sich ungestört umsehen und du bist am nächsten Tag auch noch da, wenn jemand doch noch etwas kaufen möchte. Hast du dir einen Namen gemacht, entwickelt sich im besten Fall eine gute Stammkundschaft.

Für den Verkauf von handgefertigten Produkten in kleinen Mengen aber eher nicht die richtige Variante. Die Ware entwerfen, selber herstellen, verpacken, etikettieren und den ganzen Tag im Laden sein, dürfte am Ende schwierig sein.

Ware über Boutiquen verkaufen

Das ist eine gute Lösung. Hast du gute Kontakte oder wohnst du in einer Urlaubsregion? Dann kannst du auch in Boutiquen nachfragen, ob diese deine Produkte anbieten und verkaufen würden.

Wenn du regional typische Produkte herstellen kannst und diese gut verkäuflich sind, kannst du damit Erfolg haben. Du hast ein geringes Risiko und monatlich keine festen Kosten.

Vorteilhaft ist, wenn du einen Katalog mit deinen Produkten hast. Möglicherweise musst du jedoch sehr viele gleiche Teile und gleiche Teile in verschiedenen Größen herstellen. Davon bin ich selbst nicht der große Fan. Weiterhin muss alles von gleich guter Qualität sein.

Webshop oder Online-Marktplatz

Einen Webshop oder Online-Marktplatz halte ich persönlich schon für die professionelle Variante. Da die bestellte Ware dann auch jederzeit verfügbar und hohen Anforderungen genügen muss.

Vielleicht versuche ich es irgendwann einmal. Dann berichte ich dir davon.

Allerdings gibt es natürlich auch Portale, auf denen du zum Beispiel selbst Genähtes verkaufen kannst. Die Konkurrenz ist hier allerdings auch groß.

Auf einen Markt gehen

Warum solltest du auf Märkte gehen? Ich mag vor allem die Atmosphäre. Märkte haben ihr eigenes Feeling. Du kommst direkt in Kontakt mit deinen Kunden und erhälst ein Feedback für deine Ware. Oft wirst du auch zu neuen Produkten inspiriert. Schon manche Idee habe ich von einem Markt mitgenommen. Du lernst viele Leute kennen, kommst mit Kunden und anderen Händlern ins Gespräch.

Weiterhin ist es heute etwas Besonderes, denjenigen zu treffen, der das Produkt hergestellt hat. Für viele Kunden ist das ein positives Erlebnis. Es ist nicht nur „Handarbeit“. Es ist deine Handarbeit. Du verkaufst deine Kreativität und deine Liebe, die in dem Produkt steckt.

Angenehm ist auch die Gemeinschaft mit den anderen Händlern. Ich freue mich, wenn ich auf einem Markt einen bekannten Händler wiedertreffe. Du teilst mit den anderen Händlern gute und schlechte Tage und ihr könnt euch auch mal helfen.

Es gibt natürlich auch Nachteile. Das Wetter spielt immer eine Rolle. Es kann zu heiß sein, kalt oder es regnet die ganze Zeit. Immer muss alles ein- und ausgepackt werden. Es gibt deutlich weniger Platz zum präsentieren der Ware als in einem Laden. Lagern musst du die Ware in der Regel zu Hause. Außerdem benötigst du ein Auto, welches groß genug ist.

Aber du kannst mit einem kleinen Sortiment und wenig Aufwand probieren, wie sich das „Verkaufen“ anfühlt. Dann kannst du dir die Markttermine selbst aussuchen. Das hat den Vorteil, dass du einen weiteren Job, Familie und die Vorbereitungen für deine Märkte gut vereinbaren kannst.

Mir gefällt die Freiheit mein Sortiment frei bestimmen zu können. Da es keine Bestellungen gibt, bist du völlig frei darin was, welche Menge und welches Design du herstellst. Wird irgendwas nicht rechtzeitig fertig, ist es meist auch nicht so schlimm.

Eine Freundin hat mal zu mir gesagt, dass sie einen Markt vor allem auch als Werbung sieht. Auf dem Markt können sich die Kunden deine Produkte selbst ansehen und anfassen. Sie können dich, als Macher des Produkts, selbst erleben. Vielleicht ist eine Boutiquebesitzerin auf dem Markt und möchte Produkte von dir in ihr Sortiment aufnehmen. Oder Marktveranstalter gehen über den Markt und sprechen Händler mit ansprechendem Angebot an und bieten dir andere Märkte an.

Sofern du auf bestimmten Märkten immer wieder mitmachst, wirst du auch immer bekannter. Die Leute kennen dein Sortiment und kommen im besten Fall gezielt um bei dir einzukaufen.

Ein Markt ist die ursprüngliche Art zu Kaufen und Verkaufen. Probiere aus, was dir am meisten liegt.

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